Matteos Geschichte

Vor langer, langer Zeit, gab es in der Nähe von München einen Jungen namens Matteo. Matteo hatte in seinem Kopf eine blühende Phantasie, konnte sie aber nicht nach außen tragen, weil er sich nicht traute zu sprechen. In seinem Kopf waren all die Geschichten von Rittern und Drachen, von Mäusen die fliegen können und verzauberten Welten, in denen Füchse mit Hasen sprechen. Er durchlebte all diese Geschichten in seinem Kopf, aber er sprach nicht, weil er Angst hatte, etwas Falsches zu sagen und dachte, dass die Worte seine Bilder gar nicht gut genug beschreiben können.

Eines Tages kam der Geschichtenerzähler Johann zu ihm in den Kindergarten und erzählte die Geschichte von einer fliegenden Maus, die sich Matteo so ähnlich schon selbst erzählt hatte. Johann forderte ihn auf, Flugbewegungen zu machen und legte Matteo einfache Worte in den Mund, die er leicht nachsprechen konnte. Matteo wurde eins mit der Maus und baute selbst das Flugzeug, um der Eule zu entfliehen, die sie fressen wollte. Er war der Held, der später von allen Mäusefreunden gefeiert wurde. Matteo war stolz, dass er so gut mitmachen konnte und freute sich sehr, als ihn der Geschichtenerzähler später aufforderte, einen kleinen Teil der Geschichte selbst zu erzählen. Er wählte einfache Worte. Seine Worte. Doch durch die Bilder vom Johann und die schon erzählte Geschichte konnte er sie nach außen tragen. Zum ersten Mal. Endlich.